Die Abenteuer des Apollo 3: Das brennende Labyrinth (German Edition) by Rick Riordan

Die Abenteuer des Apollo 3: Das brennende Labyrinth (German Edition) by Rick Riordan

Autor:Rick Riordan [Riordan, Rick]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Carlsen
veröffentlicht: 2019-03-21T23:00:00+00:00


25

Alle sind im Boot

Halt. Zwei von uns fehlen ja.

Hälfte ist im Boot

Jason Grace ruinierte diesen wunderbaren Spruch.

Als wir auf die Brandung zustapften, schlich er sich neben mich und murmelte: »Das stimmt nicht, musst du wissen. Die Mitte einer Kette besitzt die gleiche Spannkraft wie jede andere Stelle, falls jedes Glied derselben Kraft ausgesetzt wird.«

Ich seufzte. »Soll das der Ausgleich dafür sein, dass du den Physikunterricht verpasst? Du weißt, was ich sagen wollte!«

»Eigentlich nicht«, sagte er. »Warum in der Mitte angreifen?«

»Weil … keine Ahnung«, sagte ich. »Damit rechnen sie nicht.«

Meg blieb vor uns am Wasser stehen. »Sie scheinen aber mit irgendwas zu rechnen.«

Sie hatte recht. Als sich das Sonnenlicht lila färbte, leuchteten die Jachten auf wie riesige Eier von Fabergé. Scheinwerfer suchten Himmel und Meer ab, wie um den größten Wasserbetten-Ausverkauf aller Zeiten anzukündigen. Dutzende von kleinen Wachbooten kreuzten im Hafen, nur für den Fall, dass irgendwelche Einwohner von Santa Barbara (Santa Barbaren?) es wagen sollten, an ihrer eigenen Küste herumzufahren.

Ich fragte mich, ob Caligula immer zu solchen Sicherheitsmaßnahmen griff oder ob er uns erwartete. Inzwischen wusste er sicher, dass wir Macros Militär-Manie in die Luft gejagt hatten. Er hatte vermutlich auch von unserem Kampf mit Medea im Labyrinth gehört, falls die Zauberin überlebt hatte.

Caligula hatte zudem die Erythräische Sibylle in seiner Gewalt, was bedeutete, dass er Zugang zu denselben Informationen besaß, die Herophile Jason gegeben hatte. Die Sibylle hatte sicher nicht den Wunsch, einem grausamen Kaiser zu helfen, der sie in geschmolzenen Ketten schmachten ließ, aber sie durfte keinem ernsthaften Bittsteller seine Fragen verwehren. So funktionierte eben die Magie der Orakel. Sie konnte ihre Antworten höchstens in Form von wirklich schwierigen Kreuzworträtseln geben.

Jason musterte die Bewegungen der Suchscheinwerfer. »Ich könnte euch rüberfliegen, so nacheinander. Vielleicht sehen sie uns nicht.«

»Ich glaube, wir sollten das Fliegen vermeiden, wenn das geht«, sagte ich. »Und wir sollten einen Weg hinüber finden, ehe es viel dunkler wird.«

Piper strich sich die windzerzausten Haare aus dem Gesicht. »Warum? Dunkelheit gibt doch bessere Deckung.«

»Strigae«, sagte ich. »Die werden ungefähr eine Stunde nach Sonnenuntergang aktiv.«

»Strigae?«, fragte Piper.

Ich schilderte unsere Erlebnisse mit den Vögeln der Verdammnis im Labyrinth. Meg steuerte hilfreiche Kommentare bei wie Kotz, Uäh und Apollos Schuld.

Piper schüttelte sich. »In den Geschichten der Cherokee stehen Eulen für schlechte Nachrichten. Sie sind oft böse Geister oder neugierige Medizinmänner. Wenn diese Strigae wie riesige blutsaugende Eulen sind … tja, dann wollen wir ihnen lieber nicht begegnen.«

»Seh ich auch so«, meinte Jason. »Aber wie kommen wir auf diese Schiffe?«

Piper trat in die Wellen. »Vielleicht bitten wir um eine Mitfahrgelegenheit.«

Sie hob die Arme und winkte dem nächstbesten Schlauchboot, an die fünfzig Meter weiter draußen, das seine Scheinwerfer über den Strand wandern ließ.

»Äh, Piper?«, fragte Jason.

Meg rief ihre Schwerter herbei. »Ist schon gut. Wenn sie näher kommen, schalte ich sie aus.«

Ich starrte meine junge Herrin an. »Meg, das sind Sterbliche! Zum einen hätten deine Schwerter bei ihnen keine Wirkung. Zum anderen begreifen sie ja gar nicht, für wen sie arbeiten. Wir können nicht …«

»Die arbeiten für die B … für die Bösen«, sagte sie.



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